Vermessung mit Messschieber

Zur Bestimmung von radialem, tangentialem und longitudinalem Schwund wurden in holzanatomischer Ausrichtung Edelstahlnägel in das Holz eingeschlagen und der Abstand zwischen den Nagelschäften vor und nach der Konservierung mit einer Schieblehre vermessen. Der jeweilige Schwund, der sich aber am ganzen Holzkörper vollzieht, wird hierbei nur exemplarisch an einer Stelle zwischen zwei Punkten erfasst. Sollte sich das Holz z.B. verwerfen, kann hierüber mit dieser Methode keine Aussage getroffen werden.

Die Nagelköpfe wurden weiß lackiert und konnten somit auch als Referenzpunkte für das 3D-Scannen genutzt werden (Montage der Punktwolken von Unter- und Oberseite).

Von einem festen Sitz der Nägel in stärker abgebauten Hölzern im Vorzustand konnte nicht ausgegangen werden, so dass die Schieblehre beim Messen ohne Druck an den Nagelschäften angesetzt wurde. Beim Vermessen des Endzustandes zeigte sich, das sich einige Nägel durch entstandene Risse lockerten oder sogar gelöst hatten. Rissen Hölzer vom Kern her zwischen den zwei Nägel zur Messung des tangentialen Schwundes auf, wurde die Gesamtlänge abzüglich der Spaltbreite, notiert.

Aus der Differenz der Messungen wurde der prozentuale Schwund errechnet. Der Volumenschwund aus radialer, tangentialer und longitudinaler Schwindung wurde dann nach folgender Formel zusammengefasst:

$$ {\ Volumenschwund\ = 100\ -{(\ 100\ -\ \beta_{\ long}\ )\ x\ (\ 100\ -\ \beta_{\ tang}\ )\ x\ (\ 100\ -\ \beta_{\ rad}\ )\over{10000}}} $$