Der größte Teil der heutigen Bundesrepublik Deutschland geriet nie unter römische Herrschaft. Lediglich im Westen und Süden konnten sich die Römer zwischen dem 1. Jh. v.Chr und dem 5. Jahrhundert n.Chr. dauerhaft etablieren. Spuren der römischen Zivilisation finden sich daher in den heutigen Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Hessen, Baden-Württemberg und Bayern. In römischer Zeit gehörte dieses Gebiet zu fünf verschiedenen Provinzen. Es waren dies Germania Inferior, Germania Superior, Raetien und Noricum, die unmittelbar an der Reichgrenze lagen und deshalb auch über eigene Provinzheere verfügten, sowie die nach Einrichtung der germanischen Provinzen nicht mehr zu den Grenzprovinzen zählende Provinz Gallia Belgica. Jede der vier Grenzprovinzen umfaßte allerdings sehr viel mehr als nur die heute deutschen Gebiete. So erstreckte sich die Provinz Germania inferior neben Nordrhein-Westfalen auch auf Teile der heutigen Niederlande. Zur Provinz Germania superior gehörten neben Rheinland-Pfalz, Hessen und Baden-Württemberg Teile von Ostfrankreich sowie die West- und Nordschweiz. Auf dem Gebiet der Provinz Rätien liegen heute nicht nur die Bundesländer Baden-Württemberg und Bayern sondern auch die Ostschweiz und Südtirol. Nur der westlichste Zipfel von Noricum greift heute auf das Bundesland Bayern über, während der größte Teil dieser römischen Provinz zum heutigen Österreich gehört. Die Annahme mediterraner Lebensformen und deren Verschmelzung mit einheimischen Elementen zu einer gemeinsamen römischen Kultur in den nördlichen Grenzprovinzen, hing natürlich in starkem Maße davon ab, wann die einzelnen Provinzen unter römischen Einfluß gerieten. Aus diesem Grund werden in der Transformation-Website die einzelnen Aspekte, an denen sich diese Entwicklung nachweisen lässt, immer für die jeweilige römische Provinz betrachtet.
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