Nassholzkonservierung mit PEG nach einem Drei-Stufen-Modell,
Archäologische Staatssammlung München


Text: Verena Gemsjäger-Ziegaus


Nach Eingang in den Restaurierungsateliers, werden die Holzobjekte gereinigt und bis zum Konservierungsbeginn in deionisiertem Wasser eingelagert.

Zur Vermeidung von Algen- und Pilzbefall werden Biozide, i.d.R. Dodigen 226 oder Borax hinzugefügt.

Vor der Konservierung werden die Objekte begutachtet und nach Abbaugrad, Holzart und Materialstärke unterteilt. Mit den ermittelten Parametern wird das Konservierungskonzept erstellt und die Dauer der Behandlung festgelegt. Danach werden die Hölzer in Zellstoff und genadelte Folie eingeschweißt, um die Pumpen Gefriertrocknungsanlage zu schonen.

Im Regelfall werden die Hölzer zunächst in PEG 400 bei 40°C Badtemperatur getränkt. Im Laufe der mehrere Wochen dauerenden Tränkung wird die Konzentration von anfangs 15% auf bis zu 35% erhöht.

Als zweiter Konservierungsschritt folgt eine Zwischentränkung, bei der die Objekte einige Monate in PEG 1500 eingebracht werden, ebenfalls im 40°C erwärmten Bad bei einer Konzentration bis ca. 25-40%.

Die dritte Stufe ist die Tränkung mit PEG 4000 im erwärmten Bad, bei einer Konzentration bis zu 40% und einer Laufzeit von mindestens zwei Monaten.

Nach der Behandlung in den Konservierungsbädern wird die Holzoberfläche kurz abgetupft und die Objekte anschließend tiefgefroren. Innerhalb einiger Tage senkt man dabei die Temperatur von -5°C auf 25°C sodass, das in die Holzobjekte eingebrachte verflüssigte Konservierungsmedium, in eine festen, nahe dem eutektischen Punkt befindlichen, Zustand überführt wird.

Abschließend werden die Hölzer in der Gefriertrocknungsanlage durch Sublimation schonend getrocknet, bis die Parameter der Kammertemperatur und der Produkttemperatur signalisieren, dass keine signifikante Sublimation mehr erfolgt. Dieser Ablauf wird anhand von Sensoren und Digitalanzeige überwacht und dokumentiert.