Kostenvergleich der Konservierungsmethoden

PEG einstufig / PEG zweistufig / PEG dreistufig / Kauramin 800 / Saccharose / Lactitol-Trehalose

Bei der Beurteilung einer Konservierungsmethode, sind auch wirtschaftliche Faktoren ein wichtiges Kriterium um eine Entscheidung für oder gegen ein Verfahren zu treffen. Personal- und Raumkosten, Kosten für Konservierungsmittel und benötigtes Equipment, sowie die Kosten für Energiebedarf sind hierbei wichtige Faktoren.

Um die entstehenden Kosten unterschiedlicher Konservierungsmaßnahmen zu vergleichen, wurde eine Abfrage, auf theoretischen Daten basierend, entwickelt. Ein „römischer Kastenbrunnen“ sollte von den Teilnehmern konserviert werden. Vorgegeben wurden folgende Informationen:

Stück Form Holzart Länge Breite Dicke Umax Volumen
12 Dielen Eiche 120cm 30cm 4cm 250% 0,173m³
4 Balken Kiefer 200cm 14cm 14cm 380% 0,157m³
Volumen gesamt 0,33m³
Oberfläche gesamt 14,72m²
Nassgewicht je Diele ca. 16kg x 12 Stk. = Nassgewicht Eiche gesamt 192kg
Nassgewicht je Balken ca. 42 kg x 4 Stk. = Nassgewicht Kiefer gesamt 168kg
Nass-Gewicht gesamt 360 kg

Damit z.B. unterschiedlich angesetzte Lohn- oder Stromkosten oder einmalige Anschaffungskosten für teurere Gerätschaften den Vergleich nicht verzerren, wurde hierbei auf eine Kostenrechnung verzichtet und der Aufwand nach folgenden Kriterien unterschieden:

  1. Materialbedarf/kosten (in €)
  2. Arbeitszeitaufwand (in Stunden)
  3. Energiebedarf (in kw/h)
  4. Wasserverbrauch (in liter)
  5. Equipment (Laborausstattung einmalige Beschaffung)
  6. Entsorgungskosten von Gefahrstoffen (in €)
  7. Gesamtdauer Konservierung (in Monaten)
  8. Verfahrensbedingte zwingende Anwesenheit (notwendige Überwachung von Prozessen, die unkontrolliert zu Objektschäden führen könnten)
  9. Arbeitsschutz (Umgang mit Gefahrstoffen)

Betriebskosten, (Unterhalt von Gebäuden, Miete, Pacht), Versicherungen (Objekt, Gebäude, Personal) oder eine Umlage beim Einsatz teurer Gerätschaften (Maschinenstunde) wurden nicht abgefragt.

Schwierig war es dennoch bei dieser Gegenüberstellung alle anfallenden Leistungen auf einen vergleichbaren Nenner zu bringen. Ist die kleinste Gefriertrockenanlage am dänischen Nationalmuseum mit den Probehölzern erst zu einem Drittel belegt, mußten an der Archäologischen Staatssammlung schon zwei Trocknungsvorgänge gefahren werden, da die dortige Anlage schon mit der Hälfte der Hölzer gefüllt war. Um hierbei nun eine Vergleichbarkeit zu schaffen, wurde in etwa der gleiche Energieaufwand für alle Gefriertrockenanlagen angenommen.

Da die Ermittlung des tatsächlichen Verbrauchs bei einer fiktiven Aufgabenstellung nicht nachzumessen ist, lagen zur Berechnung die Laufzeiten und Leistungsaufnahmen der technischen Geräte zu Grunde.

Alle Angaben sind geschätzte oder berechnete Werte, die aber auf jahrelanger, beruflicher Praxis basieren.

Unter dem Menüpunkt Datenbank-Kostenvergleich findet man die Kalkulationen zu den beteiligten Konservierungsmethoden, die wasserlösliche Festigungsmittel verwenden, als auch eine Übersicht, in der die wichtigsten Werte gegenüber gestellt sind.

Da bei den Konservierungsmethoden mit wasserunlöslichen Festigungsmitteln (Alkohol-Ether-Harz/silicone oil) besondere Sicherheitsregeln gelten und organische Lösemittel in Beschaffung, Verarbeitung und Entsorgung erhebliche Kosten verursachen, kommen diese bei der Behandlung von Massenfunden, bzw. größeren Objekten eher selten zur Anwendung. Das Schweizerische Landesmuseum Zürich und die A&M University in Texas haben daher an diesem Vergleich nicht teilgenommen.